Über Uns
Paul Schockemöhle
Der Unternehmer
Geschenkt wurde Paul Schockemöhle nichts. Sein ältester Bruder Alwin erbte den elterlichen Hof im kleinen Örtchen Mühlen in Niedersachsen. Die vier weiteren Geschwister gingen leer aus. Für „PS“ eher ein Ansporn, denn ein Grund zur Resignation.
Anfangs waren es gebrauchte Schulbücher, die der junge Paul Schockemöhle mit Gewinn weiterverkaufte. Später kamen Hühner bzw. deren Eier hinzu. Dafür ließ sich der gerade 18-Jährige per Gerichtsentscheid für geschäftsfähig erklären, war man doch damals erst mit 21 Jahren volljährig. 1966 gründete er seine Spedition – mit 21 Jahren.
Aus zunächst zwei Silozügen wurde schnell ein europaweit agierendes Logistikunternehmen. „Keine Kompromisse. Lösungen“ – lautet der Slogan, der auch als Überschrift zum Leben von Paul Schockemöhle passt.
Eine Ausbildung? Ja, die hat er auch gemacht: zum Speditionskaufmann – „nebenbei“ in Abendkursen an der IHK in Oldenburg absolviert. Futtermittel, Discotheken, Immobilien, Fahrrad- und Küchenproduktionen, LKW-Waschstraßen, … - die Liste der erfolgreichen Unternehmungen des Paul Schockemöhle ist beeindruckend – und verlängert sich noch um seine Leidenschaft für Pferde.
Der Sportler
Paul Schockemöhle stieg erst spät in den Turniersport ein – mit 23 Jahren, nachdem er seinen Bruder Alwin 1968 als Pferdepfleger zu den Olympischen Spielen nach Mexiko Stadt/MEX begleitet hatte. Acht Jahre später gewann er in Montreal/CAN und 1984 in Los Angeles/USA selbst olympisches Edelmetall.
Und es gelang ihm ein legendärer Rekord: dreimal in Folge wurde er Europameister - 1981 in München, 1983 in Hickstead/GBR und 1985 in Dinard/FRA – jeweils im Sattel von Deister. Mit dem Hannoveraner Diskant-Sohn wird sein Name ewig verbunden bleiben.
Anfangs sah es jedoch nicht nach einem Paar für die Ewigkeit aus. Nur zu gerne hätte Paul Schockemöhle den gerademal 1,63 Meter großen Wallach weiterverkauft. Dessen Mentalität, sein Kämpferherz und sein Vermögen sowie beharrliche Arbeit schweißten die beiden aber schließlich zusammen.
WM-Teamsilber sowie fünf der sechs DM-Goldmedaillen von „PS“ und drei seiner insgesamt fünf Siege in den Großen Preisen von Aachen und Hickstead/GBR gingen auf das Konto von Deister, der mit einer Gewinnsumme von fast 1,5 Millionen Mark auch der „springende Geldschrank“ genannt wurde. 1989, nach Silber bei der DM in Berlin, wurde er aus dem Sport verabschiedet. Elf Jahre genoss er in Mühlen seine Rente, bevor er 2000 29-jährig einging.
Neben Deister sollen aber der Olympia-Teamsilber-Gewinner Agent, der Weltcup-Zweite Akrobat, der Weltcup-Dritte und Aachen-Sieger El Paso und die beiden Aachen bzw. Hickstead-Gewinner Talisman und Lorenzo hier nicht unerwähnt bleiben.
Paul Schockemöhle und Deister
Der Meistermacher
Der Hengstentdecker
Stand zunächst der Sport klar im Vordergrund, hatte Paul Schockemöhle nach seinem Karriereende auch Zeit für seine zweite große Pferdeleidenschaft: die Zucht. Der Startschuss für die eigene EU-Besamungsstation fiel mit Sandro Hit, der 1993 von der Vechtaer Fohlen-Auktion kam und zwei Jahre später den Körsegen erhielt. Der lackschwarze Beau beflügelte von Mühlen aus die Dressurpferdezucht. Er ist ein Enkel des Holsteiners Sandro, der bereits ab 1992 zusammen mit sechs weiteren Springhengsten bei „PS“ im Deckeinsatz stand.
Neben Sandro Hit gehörte Chacco-Blue zu den Lieblingshengsten von Paul Schockemöhle. Der viel zu früh an einer Borreliose verstorbene Sieger im Großen Preis von Neumünster und Dritte im Großen Preis von Aachen dankte es seinem Entdecker mit Platz eins im WBFSH-Ranking der westbesten Springvererber – von 2017 bis 2023 in ununterbrochener Folge …
Und noch ein Hengst war „PS“ besonders ans Herz gewachsen: der dreifache Dressur-Weltmeister Totilas, dessen Nachkommen inzwischen selbst das Grand Prix-Viereck erobern.
Setzte die Schockmöhl’sche Hengstkollektion mit ihrer Qualitätsnorm und genetischen Vielfalt schon immer eigene Maßstäbe, so ist sie seit der Kooperation mit dem dänischen Dressurhengsthalter Andreas Helgstrand ab dem Jahr 2019 endgültig weltweit tonangebend.
Der Züchter
„Wenn ich etwas tue, dann tue ich es richtig.“ Getreu seinem Motto errichtete Paul Schockemöhle Anfang der 1990er Jahre im mecklenburgischen Lewitz eins der wohl größten privaten Gestüte überhaupt.
Auf 3000 Hektar des zu DDR-Zeiten Volkseigenen Gutes (VEG) für Rinderzucht, grasen heute 3.000 Stuten und Jungpferde. 800 Fohlen werden Jahr für Jahr geboren. Den Überblick behält „PS“ mittels Karteikarten, auf denen er mit Bleistift akribisch alle Daten zu seinen Stuten und deren Nachkommen vermerkt. Dies mag angesichts der Datenmengen im Computerzeitalter verwundern. Aber der Erfolg gibt Paul Schockemöhle Recht.
Allein bei den Weltreiterspielen 2018 in Tryon/USA und den Europameisterschaften 2019 in Rotterdam/NED waren zehn Prozent der teilnehmenden Springpferde „made by Lewitz“. Auf dem Parcourssport liegt auch klar das züchterische Hauptaugenmerk: 90 Prozent der „PS“-Zuchtprodukte haben eine Springabstammung und sind überwiegend bei dem von ihm selbst initiierten Springpferdezuchtverband Oldenburg-International eingetragen, der ab 2001 die verbandsübergreifende Nutzung der besten Springhengste der Welt möglich machte.
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Der Vermarkter
Ankum: geographisch nur ein beschaulicher Erholungsort im nördlichen Teil des Landkreises Osnabrück, dank der Performance Sales International, kurz P.S.I., aber seit Jahrzehnten der Nabel des weltweiten Auktionsgeschehens. Der Startschuss fiel vor mehr als 40 Jahren. Damals hatten die beiden Freunde Ullrich Kasselmann und Paul Schockemöhle die kühne Idee, mit rund 60 Dressur- und Springpferden in die USA zu fliegen, um sie dort zu versteigern. Worüber Experten nur den Kopf schüttelten, wurde ein sensationeller Erfolg. Seit dem November 1982 kommen die handverlesenen P.S.I.-Talente aber nicht mehr in den USA, sondern in Ankum unter den Auktionshammer. Und so pilgern Jahr für Jahr Pferdeenthusiasten aus der ganzen Welt in den beschaulichen Erholungsort …
Mitte der 1990er Jahre durchbrachen die ersten Gebote bei der P.S.I. die Millionen-Schallgrenze, hatte sich die kaum zu toppende Spitzenqualität der Kollektionen doch längst herumgesprochen. Die ehrgeizige Leitidee von Ullrich Kasselmann und „PS“, Pferde aus der eigenen Zucht in dem hoch-exklusiven Rahmen der P.S.I. zu veräußern, ist ebenfalls längst Realität geworden. Vorreiter sein, das war schon immer die Devise von Paul Schockemöhle – und so war er auch der erste, der auf Online-Auktionen setzte und damit der Globalisierung des Pferdemarktes Rechnung trug. Über diesen virtuellen Marktplatz finden Nachwuchspferde aus der Lewitz und die Fohlen der Züchter seiner Deckstation neue Besitzer – für die Käufer ganz bequem von jedem Ort der Welt aus und absolut sicher.
Der Veranstalter
1989 gründete er zusammen mit Ion Tiriac, dem Ex-Manager der Tennislegende Boris Becker, die PST Marketing Agentur, die erfolgreiche Tennis-Event-Konzepte für den Turniersport adaptierte, wie etwa die Einführung von V.I.P.-Tischen. PST Marketing zeichnete und zeichnet – teils zusammen mit weiteren Partnern – für die internationalen Top-Events in Berlin, Dortmund, Frankfurt, Bremen, Hannover, dem Weltcup in Neumünster und das Hamburger Derby verantwortlich. Letzteres fasziniert Paul Schockemöhle am meisten, muss hier doch der schwerste Parcours der Welt gemeistert werden.
Jahr für Jahr kämpfen die besten Reiter um den Gesamtsieg in Deutschlands wichtigster Turnierserie, der Riders Tour, die „PS“ 2000 aus der Taufe hob. Ziel war es, dem Reitsport eine seiner Bedeutung angemessene Plattform zu bieten.
Der Stifter
2015 gründete Paul Schockemöhle die gemeinnützige „Paul-Schockemöhle-Stiftung“. Selbst in der Endphase des 2. Weltkriegs geboren, ermöglichten ihm sein Geschäftssinn und sein Fleiß, Unternehmen in den verschiedensten Branchen zu gründen und zu etablieren, etwa im Bereich Futtermittel, Spedition und Logistik, Bauwirtschaft, erneuerbare Energien sowie Pferdezucht, Handel und Sport. Er konnte seinen Traum vom Unternehmertum und seine Pferdepassion leben. Dafür ist er sehr dankbar, weiß aber nur zu gut, dass nicht alle Menschen das Glück eines so erfüllten Lebens haben.
Aus diesem Grund brachte Paul Schockemöhle ein Grundkapital von einer Millionen Euro in seine „Paul-Schockemöhle-Stiftung“ ein, um aus den Erträgen gemeinnützige Zwecke finanziell unterstützen zu können.
Im Laufe der Jahre hat er selbst weitere Gelder aus seinem Privatvermögen der Stiftung für wohltätige Zwecke zur Verfügung gestellt, was auch in den kommenden Jahren weiterhin großzügig erfolgen soll. Aktuell unterstützte Aktionen und Einrichtungen sind z.B.:
Direktes persönliches Engagement für Flüchtlinge des Ukraine-Krieges 2022: 80 Flüchtlinge hat Paul Schockemöhle direkt nach Ausbruch des Krieges von der ukrainischen Grenze abholen lassen, für sie ein Hotel in der Nähe seines Gestüt Lewitz angemietet und dort mit Mahlzeiten aus der Gestüts-Kantine versorgt. Gestüts-Mitarbeiter und weitere Helfer versorgen sie weiter mit notwendigem Material und betreuen sie im Alltag. Weitere ca. 40 Flüchtlinge folgten im März 2022.
„Unsere Kinder“ – Stiftung Steinfeld-Mühlen Unterstützung wirtschaftlich hilfsbedürftiger Jugendlicher aus Familien in der Gemeinde Steinfeld-Mühlen. „Off-Road-Kids“ - Stiftung Bundesweit tätige Hilfsorganisation für Straßenkinder, junge Obdachlose und akut von Obdachlosigkeit bedrohte junge Menschen in Deutschland. „Landesverband Bayern der Gehörlosen e.V.“ Selbsthilfeorganisation für Gehörlose und Hörgeschädigte, die die sozialen, kulturellen, beruflichen und gesundheitspolitischen Interessen der Gehörlosen und Menschen mit Hörbehinderung in Deutschland vertritt. Unterstützung diverser Sportvereine, insbesondere Reitvereine, durch Spenden. „Reiten gegen den Hunger“ Initiative der Pferdesportler – Spenden für die Welthungerhilfe.
Wenn Sie die Projekte der „Paul-Schockemöhle-Stiftung“ unterstützen möchten, können Sie Ihre Spende direkt an die untenstehende Bankverbindung überweisen. Paul Schockemöhle garantiert, dass die Gelder zu 100 Prozent bei den Bedürftigen ankommen! Mitarbeiter der Paul Schockemöhle-Firmen übernehmen die Organisation der verschiedenen Hilfsaktionen unentgeltlich!
Kontakt:
Paul-Schockemöhle-Stiftung Paul & Bettina Schockemöhle
Tel.: +49-05492-808-0 / 808-252
Mail: PS-Stiftung@schockemoehle.de
Bankverbindung: Kontoinhaber: Paul-Schockemöhle-Stiftung
Volksbank Lohne-Mühlen eG, Marktstraße 36, 49393 Lohne
IBAN: DE33 2806 2560 0003 7060 00 BIC: GENODEF1LON
Für Ihre Spende erhalten Sie unaufgefordert eine in Deutschland anerkannte Spendenquittung. Bitte notieren Sie hierfür im Verwendungszweck Ihren Namen mit vollständiger Postadresse. Seitens seiner Stiftung bedankt sich Paul Schockemöhle schon jetzt für jede Unterstützung, selbstverständlich auch mit kleineren Beträgen.
Vivien Schockemöhle
Vivien Schockemöhle
Vivien Schockemöhle absolvierte ihr Abitur mit einem Notendurchschnitt von 1,8, studierte anschließend in Münster Betriebswirtschaft und arbeitete bei PR-Agenturen und in der Pharmaindustrie.
Trotz ihrer Pferdehaar-Allergie war und ist sie auch im Springsattel hoch erfolgreich. Mit dem Oldenburger Classiker-Zeus-Sohn Come on gehörte sie zu Deutschlands besten Nachwuchsreiterinnen, holte Gold bei der DJM in Kreuth, gewann die Nationenpreise in Podebrady/CZE, bei Future Stars in Hagen a.T.W. und in Hengelo/NED sowie ihr erstes internationales S-Springen. Außerdem war das Dreamteam Zweiter im Finalspringen beim Preis der Besten in Warendorf, zweimal Zweiter im Nachwuchschampionat von Dortmund, platzierte sich beim Salut-Festival in Aachen ganz vorn und debütierte erfolgreich in den internationalen Parcours-Konkurrenzen von Aarhus/DEN, Frankfurt, Oldenburg, Bremen, Spangenberg, Reims/FRA, Hamburg und Göteborg/SWE.
Anschließend gründete Vivien Schockemöhle zusammen mit ihrem Lebenspartner, dem italienischen Nationenpreisreiter Emanuele Camilli, auf der Anlage von Ludger Beerbaum in Riesenbeck einen renommierten Ausbildungs- und Verkaufsstall, der über ein außerordentlich gut funktionierendes internationales Netzwerk verfügt.
Im Januar 2016 wurden Vivien Schockemöhle und Emanuele Camilli erstmals Eltern. Ihr Sohn Pablo hat inzwischen ein Geschwisterchen.